Samstag, 1. Oktober 2016

Wernigerode -> WLADIWOSTOK!

Ja, wir haben es geschafft!


Wichtiges Foto unserer Reise
Ja, wir haben es tatsächlich geschafft. 40 Tage und 22000 km nach unserem Start in Wernigerode, haben wir unser Ziel erreicht: Wladiwostok! Der Kontinent ist zu Ende! Damit uns das überhaupt jemand glaubt, haben wir das Auto extra nicht gewaschen ;)

Parkplatz vor unserem Hotel
Die letzte Etappe war viel länger als gedacht. Die Straßen waren zwar gut und die noch übriggebliebenen 900 km klangen für uns nicht mehr nach einer tagesfüllenden Aufgabe, aber wenn man nach der fast zweimonatigen Reise immer mehr Schilder mit "Wladiwostok" sieht, wird man schon ungeduldig.

Am frühen Morgen des 10. Septembers erblickten wir endlich die östlichste Großstadt Russlands zum ersten Mal. Von da an fuhren wir nur noch bergauf und bergab. Am ehesten erinnerten die steilen Straßen an San Francisco. Unserem Navi, was uns bisher immer zuverlässig an unseren Wunschort gebracht hatte, wollten wir kaum glauben. Die Straßen zum Hotel waren so abschüssig, dass wir mit voller Beladung sicher nicht mehr den Hang hinauf gekommen wären. Auch allradgetriebene Geländewagen, die, noch nicht wie wir, ihre zulässige Gesamtmasse überschritten haben, erklommen die Hänge nur mit durchdrehenden Reifen. Deshalb stiegen wir aus und erkundeten erstmal zu Fuß die restlichen Meter zum Hotel. Die Hotelbeschreibung hatte nicht zu viel versprochen. Der Blick auf den Hafen war wirklich atemberaubend.
Übrigens können wir jedem, der die Sommerferien noch nicht verplant hat, dieses Hotel nur empfehlen.

Das lag nicht zuletzt an der Besitzerin Galja, die unser Vorhaben einfach super fand und alles tat, damit wir uns wie zuhause fühlten.
Nur das Kennzeichen verrät den wahren Ursprung des Fotos

Das erste, was uns zuerst auffiel, war die Nähe zu Japan. Man glaubt, den Kontinent schon verlassen und Japan betreten zu haben. 90% aller Fahrzeuge sind Rechtslenker japanischen Fabrikats, es gibt Sushi an jeder Ecke und in manchen Vierteln hört man öfter japanisch als russisch. Mindestens genauso groß ist der Einfluss der Chinesen. Den Unterschied haben wir aber eh nicht erkannt.





Das Stadtbild Wladiwostoks wird vor allem durch die Solotoi- und die Russki-Brücke bestimmt und sind ein Zeugnis des Wachstums der Stadt.
Die Insel Russki, die vor wenigen Jahren noch fast unbewohnt war, wurde in Rekordzeit bebaut und besiedelt. Herzstück ist die Far Eastern Federal University mit 41000 Studierenden und dem riesigen zusammenhängenden Gelände.
Wladiwostok muss sich keinesfalls vor den schillernden Metropolen Moskau und Sankt Petersburg verstecken. Zwar sind hier alle historischen Wurzeln dem Wirtschaftswachstum durch den asiatischen Markt zum Opfer gefallen, die neuen Einflüsse aus Japan und China machen es aber nicht weniger interessant. Das wissen inzwischen auch viele Russen, die dort einen kleinen Wochenendurlaub verbringen.


Tripadvisor fürs Mittagessen



Wochenendmarkt



Solotoi Brücke
Wladiwostok Hafen
Die einzige Zahradbahn im fernöstlichen Russland
Seit 1962 ist die Zahnradbahn in Betrieb




Besser spät als nie, wollten wir unserem Rallyauto nun doch noch ein bisschen mehr Flair verleihen. Im Baumarkt suchten wir eine geeignete Platte, auf der www.rally.ru Platz hatte und nach ein bisschen Bastelarbeit, gaben wir dem enzianblauen Schriftzug Zeit zum Trocknen.


Die Russki-Brücke und wir



Far Eastern Federal University und Austragungsort des Eastern Economic Forums


Das Japanische Meer
Zusammen mit Anja, der Tochter von Galja, erkundeten wir weiter Wladiwostok und die Insel Russki. Wie versprochen, mussten wir natürlich auch noch im japanischen Meer baden gehen. Bei knapp 10°C und Nieselregen hatten wir den groben Kiesstrand sogar für uns allein.

Es war kalt und rutschig!



Jörg entging kein Fehler

Nach den wunderschönen Tagen an unserem Zielort, hieß es Abschied nehmen und die Rückfahrt vorbereiten. Wir montierten unseren Schriftzug und klapperten noch einmal den örtlichen Autoteilemarkt nach brauchbaren Dingen ab. In der schier grenzenlosen Auswahl japanischer Autoteile, entschieden wir uns für ein Höherlegungskit für kleines Geld, welches wir bei Gelegenheit einbauen lassen wollten. Auf der Rückfahrt werden wir es bestimmt brauchen...


Vielen Dank Wladiwostok!

1 Kommentar:

  1. Ihr könntet auch Reiseberichte für die TUI verfassen. Ich warte schon auf den nächsten Bericht. Gute Fahrt.

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